Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe hier jetzt einiges gelesen und möchte euch Anonym meine Geschichte erzählen.
Ich war ca. 9 als ich das erste mal "Missbraucht" wurde. Ein befreundeter der Familie. Er lud uns ins Schwimmbad ein, ging mit uns was essen oder ins Kino.
Es war für mich eher wie eine Erfahrung und dieses Kapitel, das gemeinsame Onanieren mit diesem Mann war eigentlich nicht so sehr Schlimm. Dieser Mann saß später wegen anderer Vorfälle im Gefängnis.
Jetzt zur eigentlichen Geschichte: Durch diesen Mann, lernte ich im Alter von ca. 11 Jahren einen Architekten aus Hamburg kennen. Dieser war 62 Jahre alt, war aber im inneren Jung geblieben. Fuhr ein sportliches Auto, hatte Ahnung von Computern, schaute gerne Actionfilme usw.
Dies machte ihn für mich sehr Sympatisch. Nach mehreren Tagen bei dem gemeinsamen Freund und einer Faschingsfeier, schlief er bei mir auf dem Sofa und fragte ob ich etwas "bewegung" brauche. Dann fing es eigentlich schon an, er nahm meinen Penis in den Mund und onanierte ihn. Dies war für mich, durch die Erfahrung mit dem anderen Mann erstmal nix neues, doch hat mich schon sehr erstaunt.
Ich hatte gelernt dass ich das niemandem erzählen darf und Ihr seid das erste Forum, in dem ich diese Geschichte Veröffentliche. Auch mit Personen habe ich darüber aus Scham nie gesprochen.
Der Architekt, nennen wir Ihn Bernd lud mich also bei seiner Abreise zu sich nach Hamburg ein.
Ich war natürlich begeistert, weil er mir von den ganzen tollen Sachen in der Großstadt erzählte und auch mit Geld nicht zu geizen schien.
Dies war neben dem zu erwartenden Abenteuer (Kein sexuelles) aber eher unwichtig.
Wie genau Wir oder "Bernd" meine Eltern davon überzeugte kann ich heute leider nicht mehr genau sagen.
Aufjedenfall fuhr ich in den Sommerferien zu Ihm. Es war toll, wir waren viel im Kino, im Schwimmbad, Essen, spazieren, Einkaufen, Bowling spielen usw.
Selbstverständlich schliefen wir in einem Bett und so war Abend für Abend das selbe Programm angesagt: Oral Sex
Allerdings nur Bernd bei mir und dabei ist es bis zum Schluss auch Gott sei dank immer geblieben.
Da ich wie oben beschrieben schon vorher "Erfahrungen" mit einem Mann hatte, die nicht unter Zwang o.ä. stattfanden, fand ich dies im ersten Moment im kindlichen Leichtsinn nicht weiter erschreckend.
So gingen ich glaube 2 Wochen ins Land und alles war für mich wunderschön. Soviel habe ich Zuhause nicht geboten bekommen und ich war fasziniert.
Er fragte, ob ich denn in den nächsten Ferien wiederkommen möchte. Dies bejahte (schreibt mand as so?) ich natürlich.
So gingen die Jahre ins Land und mit steigendem Interesse an Mädchen und reiferem Verstand wurde diese Geschichte für mich zunehmend Unangenehm. Ich verstand plötzlich, dass das so nicht weitergehen kann und ich diese "Liebe" wie es Bernd nannte beenden muss.
Ich traute mich aber nicht es ihm zu sagen, er bezeichnet die Beziehung immer als Liebe, ich eher als Zweckdienlich. Er verlangte Küsse und ich sollte sagen, das ich ihn liebe - Ich spielte mit.
Die Geschichte nahm Ihren Verlauf..
Habe ich mich an einem Tag nicht gemeldet oder nicht zur vereinbarten Zeit angerufen, machte er SMS, Email und Telefonterror. Er rief wenn nötig mehr als 20 mal auf dem Festnetz hintereinander an um mich zu sprechen.
Schrieb Emails, die ich in einem Alter von ca. 13-14 Jahren nicht verstand und mir als Antwort nur zugeständnisse blieben.
Eine Email war gespickt von Fachwörtern und Eloquenz. Die immer wiederkehrende Frage warum ich mich nicht melden würde, ob ich ihn nicht mehr Liebe und was wohl meine Mutter dazu sagt wenn ich Ihn nicht mehr besuchen kommen würde.
Er setzte mich also, aus heutiger Sicht denke ich aus "Echter Liebe" unter massiven psychischen Druck.
Er weinte wenn ich ihn nicht anrief. Dazu muss ich sagen das er sehr Religiös veranlagt war und auch ein kleines "Sensibelchen".
Einige Eckpunkte zu Bernd:
- Hochintelligent
- 2x Studiert
- Auf mich bezogen eine sehr labile Persönlichkeit (s.o.)
- Sehr psychisch "Einflussreich"
- Extrem rechthaberisch
- Manipulativ (Auf andere)
Für mich stand fest, dass dieses Spiel so weiter ging. Ich konnte aus lauter Angst und Druck diese Beziehung nicht beenden. Nicht Angst davor das er mir was antut, sondern vor den ewig langen Diskussionen, die er mit mir an unzähligen Abenden geführt hat. Er lullte mich ein mit Geschenken und Worten. Der Mann war sehr Eloquent und konnte dir das gesagte auf der Zunge umdrehen ohne das man es gemerkt hat. Ich sagte also etwas und er drehte es durch geschickte Frage/Antwort Spielchen so, wie er es gerne hätte, bis meine Meinung mit seiner Deckungsgleich war - Und zwar Liebe für immer.
Ich muss sagen das ich für Bernd niemals Liebe empfunden habe. In früheren Jahren sicher Bewunderung aber nach ca. 8 Jähriger "Liebe" blieb nur Hass und Ekel.
Einige seiner Freunde wussten von seiner Pädophilen veranlagung., auch sein Sohn wusste dies, ebenfalls Akademiker. Diese Freunde waren hochgestellte Persönlicheiten, Ärzte und sogar Richter.
Diese lullte er ebenfalls mit einer einfachen Methode ein. Er sagt es wäre Liebe und es passiere alles ohne Zwang.
Dies stimmt im Prinzip so. Er sagte immer, wenn ich nicht will dann machen wir das nicht. Sagte ich Abends aber mal das ich nicht möchte, war er beleidigt und sprach nicht mehr mit mir oder gab Kommentare von sich wie: "Na toll, also nix heute Abend".
Somit spielte ich aus psychischem Druck und Angst vor Manipulativen Gesprächen.
Ihr könnt euch nicht Vorstellen, wie dieser Mann ohne Gewalt sondern durch seine Wortgewandheit einen Druck erzeugen konnte, dem sich ein Junger Mann (inzwischen).
Diese Beziehung voller Psychischer Repressalien und Telefon/Email Terror war neben dem "Sex" das schlimmste.
Diese Beziehung ging bis zu meinem 18. Lebensjahr. Wir waren bis dahin fast jeden meiner freien Tage zusammen, waren im Urlaub im Ausland und in Frezeitparks etc..
Als ich dann Volljährig war und Wehrdienst leisten musste, kam für mich die Gelegenheit. Der Dienst am Wochenende war die Ausrede auf fast jede Situation, das Wohnen in der Kaserne die Ausrede für unzureichende Kommunikation, die fehlenden Schulferien als Ausrede für unterlassene Besuche.
In dieser Zeit löste ich mich durch neu gewonnene Lebenserfahrung von diesem Mann.
Ihr müsst das durcheinander verzeihen, ich schreibe diese Geschichte gerade spontan und ohne Gliederung.
Nochmal kurz zurückspulen: Ab dem 15. Lebensjahr hatte ich auch eine Freundin, dies machte den Terror noch unerträglicher für mich. Dauernde Anrufe aus Angst ich könnte mit dieser Frau Sex haben und er würde nicht mehr der einzige sein dem ich gehöre. Also log ich ihm die Frau als "Alibi-Beziehung" vor, weil andere mich schon fragten warum ich keine Freundin hätte.
Einmal schrieb ich Ihm einen Brief in dem ich diese schier unerträgliche Situation beenden wollte. Durch in bin ich sehr Eloquent geworden, auch wenn dies hier villeicht nicht gerade durchschimmert. Durch ihn habe ich auch Selbstbewusstsein und Selbsständigkeit erhalten.
Somit packte ich den Mut diesen Brief zu schreiben. Zur Erinnerung, wir befinden uns noch vor der Bundeswehr.
Er sagte einmal, wenn ich nicht mehr möchte, muss er das akzeptieren und wird mich gehen lassen - Pustekuchen.
Ich schrieb in dem Brief auch, das er nicht versuchen soll das Steuer herumzureissen. Er machte allerhand versprechungen mich nicht mehr zu Terrorisieren usw. aber ich blieb Hartnäckig, bis er mich nach ewigen Stunden telefonat eingelullt hatte - Wir würden "einfach" Freunde bleiben. Beim nächsten Besuch musste ich den Brief vor seinen Augen verbrennen und den Inhalt als Schwachsinn abtun. Aus Angst vor psychischem Druck entsprach ich dem.
Wieder zurück zur Zeit nach der Bundeswehr. Der Mut packte mich und ich lief nach einem unserer häufigen Streitereien wer denn nun Recht hat - Und ich hatte in den meisten Fällen Recht, aber erklär das einem Senil werdendem verbitterten rechthaberischen Mann - von ihm Zuhause weg. Er folgte mir Barfus und auf einem Roller. Durch geschickte "Agenten" Taktiken aus Zahlreichen Spielfilmen und PC-Spielen abgekupfert entkam ich ihm aber und lief schließlich mehrere Kilometer zum Hauptbahnhof. Dort wo ich eine Fahrkarte nach Hause kaufte. Das Telefon klingelte währenddessen unablässig. Ich wollte schon den Bahnsteig betreten und auf den zug warten, als ich Ihn entdeckte. Ich war der Meinung "Halt!" gehört zu haben, bin aber sofort weggerannt. Eine Stunde später konnte ich heimlich in den Zug Richtung Heimat gelangen.
Ich teilte Ihm per Mail mit, das ich nicht mehr gewillt bin diese Beziehung zu führen, er solle mich in Ruhe lassen. Er terrorisierte meine Familie mit Anrufen, Briefen und Emails.
Ich ignorierte sie aus aller Kraft.
Ein wichtiger Hinweis: Ich denke meine Mutter wusste schon einige Jahre davon. Das wir uns "Lieben" hatt er Ihr mal in einem Gespräch erzählt und sie fand das nicht weiter "Schlimm". Die beiden waren sowieso sehr "Eng" befreundet, da er auch mit Geschenken an meine Mutter nicht geizte, über Konzertkarten bis Urlaubsreisen. Aber ich denke sie wusste genau was dieser Mann mit mir machte, auch wenn sie mich bis heute nicht darauf ansprach.
Eines Tages in der Kaserne erhielt ich den Anruf, das Bernd verstorben sei.
Ich habe es mir sooft gewünscht, das dieser Mann stirbt, aber dann musste ich auf der Beerdigung höllisch Weinen, auch wenn dieser Mann meine Kindheit nicht gerade erfreulich gemacht hat.
Das ist ca. 5% der ganzen Geschichte. Ich habe unzählige Briefe, Emails und Fotos, die einen Jungen und ein alten Mann zeigen. Der Junge scheinbar glücklich, aber leider nur ein guter Schauspieler.
Bis heute habe ich keine "Psychischen Probleme", ich habe dies alles sehr gut verkraftet und jedesmal wieder und wieder weggesteckt. Ich denke das die Kraft unseres Verstandes sehr unterschätzt wird. Ich weiss inzwischen was mein Kopf aushält und kann nur sagen, das er eigentlich schon längst hätte platzen müssen.
Ich habe sicher viele wichtige Sachen vergessen und einiges Absichtlich weggelassen um einer Identifizierung durch Zufall zu entgehen, aber dennoch hab Ihr sicher viele Fragen, die ich gerne Bereit bin zu beantworten.
Leider sehr Wirr der Text, aber wie gesagt eine Spontane Entscheidung dieses Erlebnis hier zu schildern.
Gruß,
Mr.U.